Tierisches Vergnügen
Irgendwann einmal gingen Reno, Helge und ich spazieren. Natürlich nicht über geebnete Wege, sondern querfeldein durchs Gebüsch und durch den Wald. Pfui Spinne. Ich hasse freie Natur.
Unser Ausflug war schnell vorbei, denn plötzlich standen wir vor einem Zaun. Kein Problem, sind wir eben drüber gestiegen, und auf einer Art Farm der Tiere gelandet. Da gab es einen Esel, ein Pony, Hühner und Hasen. Reno meinte, das müsse die Jugendfarm sein. Kein Mensch war da, und wir sahen uns ein bißchen um. Da war eine Tischtennisplatte und eine Art Aufenthaltsraum mit Sofa. Wir gammelten ein bißchen herum, und Helge spielte mit einem Stein. Den pfefferte er als er genug gespielt hatte irgendwo in die Pampa. Dabei traf er ein kleines, schwarzes Karnickel am Kopf - der olle Fiesling - und das arme Vieh fiel sofort um, und lag ziemlich tot im Gras.
Ich war entsetzt. Helge beteuerte am laufenden Meter:"Das wollte nicht mehr leben, es ist mir genau vor den Stein gelaufen! Echt! Das war Selbstmord!"
Wir machten, daß wir fortkamen. Wer weiß, wie lange wir noch allein gewesen wären. Ich sprach mit Helge kein Wort mehr, und mit Reno auch nicht mehr als er davon anfing, man hätte doch einen super Hasenbraten aus dem armen Karnickel machen können. Herzlose Monster.
Andre schaffte sich eines Tages eine Katze an, die Kati. Kati war total verspielt und zutraulich und wir hatte viel Spaß mit ihr. Besonders viel Spaß hatte Steve, als Andre im Urlaub war, und Steve die Aufgabe hatte, das Katzenklo zu säubern. Er bekam genaue Anweisungen, was zu tun war, nur leider war der Herr Sander bei dieser Unterweisung nicht anwesend. Der war dann nämlich so klug, die Katzenstreu ins Klo zu schütten, und einmal kräftig abzudrücken.
Wie schade, daß das Zeug nicht runter wollte, und eine Riesenverstopfung anrichtete.
Steve grub sich zwar todesmutig mit dem Arm durch den Abluß (oh wie grauslich! Also, ich hätte das den Herrn Sander machen lassen....Strafe muß sein.), hatte aber keine Chance. Als das Wasser dann schon Oberkante Kloschüssel stand, hatte er nur noch eine Hoffnung.
Völlig hektisch heizte er nach Markgröningen, um Reno zu suchen der sich irgendwo auf dem Schäferlauf rumtrieb. Irgendwann fand er ihn - natürlich auf Stufe 17 - und flehte ihn an mitzukommen. Reno kam samt seinem Gas-Wasser-Scheiße-Equipment, und bohrte sich stundenlang durch die inzwischen völlig verhärtete, betonartige Masse. Irgendwann hatte er dann auch Erfolg. Naja, manchmal kann man auch Nicht-Gastronomen zu etwas gebrauchen.
Auch schön war, als wir eigentlich in den Europa-Park wollten, und ich morgens um acht im Häusle auftauchte um alle abzuholen. Der Andre S. war zu der Zeit mit seiner Mandy zu Besuch, und die ganze Bagage lag aufgrund einer sehr heftigen Nacht noch in den Federn. Nur ich war mal wieder so blöd, pünktlich anwesend zu sein. Irgendwann hatte ich alle rausgetrommelt, bis auf Andre und Mandy die meinten, es wäre doll noch einen Morgen-Quickie einzuschieben. Leider hatten sie nicht mit Kati gerechnet. Plötzlich quiekte Andre oben im Dachgeschoß los, es polterte, Kati kam angeflogen, und dann brüllte Andre S. :"Andre, verdammt! Deine doofe Katze hat mir grade die Eier geleckt! Da kann`s einem ja vergehen!Aber echt."
Aber wenigstens waren jetzt wirklich alle wach und startklar.
Irgendwann kam Stefan zu Besuch, Andre hatte noch Dienst und Stefan unheimlichen Knast.
Es war nur leider nichts eßbares im Haus, nur vertrocknetes Brot und eine nicht mehr zu identifizierende Wurst, die schon grün schillerte. Andre kam nach Dienstschluß und brachte seiner Kati eine schön gebratene Lachstranche mit, dekorierte sie noch liebevoll mit Petersilie ( Sheba läßt grüßen ) und servierte der Katze das feine Mahl. Stefan heulte beinahe, als er Kati beim Fressen zuschauen mußte. Der arme Kerl.
Kati wurde größer und durfte auch draußen herumstreunen, sie war aber so gut dressiert, daß sie, sobald Andre nach Hause kam und nach ihr rief, angelaufen kam um ihn zu begrüßen. Eines Abends kam Kati leider nicht nach Hause, soviel Andre auch rief. Als Alex heimkam und Andre ihm berichtete, daß Kati nicht aufgetaucht wäre, meinte Alex nur, er hätte da was am Straßenrand gesehen....Tja....Irgendein Arsch hatte das arme Ding überfahren.
Nach einer Weile zog Kati II im Häusle ein, denn irgendwie war es ohne Katze nur halb so schön. Kati II verschwand eines Tages spurlos. Keiner sah sie je wieder. Irgendwie bringt der Name wohl Unglück, aber Andre schaffte sich unverdrossen Kati III an, und die lebt heute zusammen mit ihrem Sohn Boris bei Mira und Andre.
Beate schaffte sich irgendwann mal ein Aquarium an. Keine Ahnung, was sie daran reizte, es gibt bestimmt Spannenderes. Sie meinte aber, das würde sie beruhigen, vor allem nach einer stressigen Schicht. Irgendwann war sie so beruhigt und lethargisch, daß sie vergaß die Dinger zu füttern.
Damit hatte sich dieses Hobby dann auch erledigt und das Aquarium flog raus.
Die ungebetenen Haustiere waren allerdings nicht so beliebt, vor allem als eine Maus im Häusle einzog, war Andre seines Lebens nicht mehr froh. Ich seh ihn immer noch vor mir, wie er mit ner Bierflasche in der Hand auf dem Couchtisch steht, und hysterisch quiekt:"IIEEEHHH!!!!!Eine Maus!!"
Also wirklich, Mann oder Memme?
Die Maus verschwand ganz schnell hinterm Schrank, ließ es sich aber nicht nehmen genau dann wieder aufzutauchen, als Andre einen kleinen Mittagsschlaf machte.
Er grunzte nach der Morgenschicht selig auf dem Sofa vor sich hin und wachte irgendwann auf.
Genau vor seiner Nase stand seine Kaffeetasse vom Morgen, und die Maus hing fröhlich über den Rand und genoß ganz offensichtlich die Kaffeereste. Andre bekam die nächste Panikattacke, aber das schönste war, Kati saß ganz vergnügt neben der Tasse und putzte sich. Schönes Raubtier.
Als Sven und Simone in den wohlverdienten Urlaub wollten, gaben sie Ihre zwei Stubentiger Siggi und Bobbi für eine Woche bei Andre ab. Die zwei durften allerdings nicht raus, waren die wilde Natur da draußen nicht gewöhnt.
Andre und Mira paßten auf wie die Schießhunde, damit die zwei nicht entwischten.
Am letzten Katzensitterabend sperrten sie die zwei ins Obergeschoß und verrammelten den Durchstieg mit einer Holzplatte. Unten ließen sie die Türe angelehnt, konnte ja nichts passieren....
Als sie zurück kamen, saß Siggi fröhlich auf der Terrasse.
Die Platte war aus irgendeinem Grund verschoben, und das andere Katzenvieh fehlte.
Weit und breit keine Spur.
Panik machte sich breit, wie sollten sie das nur Sven und Simone erklären? Und wie hatten die Viecher bloß die Platte wegbekommen? Die wäre vielleicht für nen echten Tiger kein Problem gewesen, aber für zwei Hauskatzen?
Also sperrten sie erst mal Siggi wieder ein, und machten sich auf die Suche nach Bobbi, die sie schließlich in Nachbars Garten im Baum fanden, und nur unter Morddrohungen wieder von selbigem herunterbrachten.
Siggi hatte sich zwar mittlerweile schon wieder befreit, wurde aber grad noch erwischt, und am nächsten Tag durften die beiden wieder nach Hause und dort ihr Unwesen treiben.